Noch einmal zur schwer betroffenen Kuban-Region. Zur Stadt Krymsk.
Zwei Ereignisse zur Beurteilung.
In der
leidgeprüften Stadt tauchten nach dem ersten Abebben der Flutwelle zwei
Gerüchte auf. Das erste: die zweite Welle kommt in wenigen Stunden. Nicht
wenige der schon so zu Tode erschreckten Einwohner verließen unter Einfluss
dieser gewissenlos ausgestreuten Nachricht selbst sichere Plätze, auf denen sie
Zuflucht gefunden hatten. Was müssen der bzw. die "Erfinder" dieser
"Tatsache" für gewissenlose Personen sein? Es wurde nie festgestellt,
woher das Gerücht kam ...
Das zweite Gerücht: die Flutwelle
war durch die verantwortungslos festgelegte Teilentleerung einer am
Oberlauf des Bergflusses gelegenen Talsperre verstärkt worden.
Im Post „Hochwasser und mehr …“ habe ich bereits berichtet, dass
der russische Präsident auf einer Sondersitzung vor Ort dieses Gerücht sofort widerlegt
hatte.
Im Anschluss daran wurden einige Einwohner der Stadt mit einem
Hubschrauber des Katastrophen-Ministeriums über zwei in Frage kommende
Talsperren geflogen, und das so, dass sie alle wesentlichen Punkte in langsamem
und auch tiefem Überflug betrachten konnten. Ein Mann erläuterte im Fernsehen
sogar das Gesehene: „Die Überläufe sind große Trichter, über deren Rand
überflüssiges Wasser abläuft. Schleusentore für technologische Entleerung gibt
es keine.“
Dass sich das Leben in der Stadt zunehmend normalisiert, kann aus
jeder Nachrichtensendung entnommen werden. Langsam, aber stetig. Auch, dass für
den Aufbau von neuen Häusern durch den Premierminister enge Zeitrahmen gesetzt
wurden.
Nun hat das Parlament wohl das Recht, eine Sonderkommission zu
benennen, welche die Vorgänge untersucht, auch Vernachlässigungen aufdecken
soll – so weit, so gut.
Wenn jedoch vor allem in den elektronischen Medien der Opposition
immer wieder das Argument des „unverantwortlichen Ablassens von Wasser aus den
Talsperren“ angeboten wird – dann siehe Überschrift.
Versuchen Sie bitte einmal, durch einen Trichter ein Gefäß zu
befüllen. Wenn Sie oben mehr hineinschütten, als der „Hals“ durchlassen kann –
dann gibt es Rückstau, der Trichter läuft nach den Seiten über. Physikalisch lässt
sich schon vor dem Bau einer Talsperre festlegen – durch die Wahl des „Kehlendurchmessers“
– wieviel Wasser maximal „überlaufen“
kann. Danach ist Schluss.
Kann oder will ein böswilliger Teil politischer Opposition nicht
verstehen, dass physikalische Gesetze nicht wie andere umgangen werden können?
Bleiben Sie recht gesund!
Ihr
Siegfried Newiger
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