Samstag, 7. Juli 2012

Hochwasser und mehr ...

             
Als erstes: mein aufrichtiges Beileid all jenen, die in der Kuban-Region Angehörige verloren haben und auch denen, die um ihre Lieben aus der Autobuskatastrophe in der Ukraine trauern!


            Wenn Naturkatastrophen und solche mit Ursachen aus dem Bereich menschlicher Verantwortung auch nicht verglichen werden können, dann gibt es doch hier einige Züge, die mir erwähnenswert sind. 


            Wesentlich erstens das, was für dieses Land typisch ist: der Schulterschluss in schweren Stunden. Dafür bedankte sich der Gouverneur des Gebietes Krasnodar auch im Fernsehen bei seinen Landsleuten. Der morgige Tag wurde zum Trauertag in der Region erklärt, in der mehr als 140 Menschen ihr Leben lassen mussten.


            Dann etwas, was in Westeuropa weniger üblich ist: die regierungsamtliche Sorge um die Bürger - für mich ein besonderer Strich in der sozialpolitischen Landschaft. 


            Dass unmittelbar mit dem Montag Auszahlungen für das Lebensnotwendigste aus dem Budget der Gebietsregierung, aber auch aus dem Staatssäckel festgelegt wurden, ist an sich schon beachtenswert.  Doch aus den Ausführungen von Wladimir Putin und dem oben genannten Gouverneur folgt, dass das, was im Westen Versicherungen leisten, hier von staatlicher Seite und von regionalen Organen zu bestimmten Teilen übernommen wird.


            In Zahlen:


            - eine erste Hilfe in Höhe von 10.000 Rubel (etwa 250 Euro);
            - eine Hilfe je Familienmitglied 150.00 Rubel (etwa 3.750 Euro);
            - eine sogenannte "Kompensation" für eine tödlich verunglückte Person
              2.000.000 Rubel (etwa 50.000 Euro);  
            - der Aufbau zerstörter Häuser an weniger gefährlichen Stellen 
               zu je 50% aus dem Budget des Staates und aus dem des Gebietes.

               Auf einer Sondersitzung mit dem Gouverneur des Gebietes und dem Bürgermeister der am meisten betroffenen Stadt Krymsk überzeugte sich Präsident Putin unter anderem davon, dass eine nahe gelegene Talsperre keine technische Vorrichtung zu Ablassen von Wasser hat, lediglich einen typischen Überlauf - damit ohne einen Hinweis darauf die Gerüchte unterbindend, dass von dort eine Verschlimmerung der Situation eingeleitet worden war.
           
             Wer die Sowjetunion noch etwas aus dem Inneren kennt, weiß, dass diese öffentliche Handhabung der Probleme und deren operative Lösung bei weitem nicht so entwickelt war.


            Noch deutlicher wird das mit dem Einsatz von zwei Spezialflugzeugen des Ministeriums für Katastrophenschutz, um geschädigte und schwer verunglückte russische Pilger - leider auch 14 Tote -  aus der Ukraine auszufliegen. Das andererseits  - auch durch dieses Ministerium organisiert - mit 3 Schwerkranken aus einem südasiatischen Land. 


            Es wird immer deutlicher - der russische Bürger kann sich wie im Inland als auch im Ausland zunehmend auf Hilfe durch seinen Staat verlassen. Wenn auch - wie das Präsident Wladimir Putin und Premierminister Dmitrij Medwedjew deutlich sehen und sagen - einige Barrieren bürokratischer Art noch zu überwinden sind. 


            Nachtrag: aus Anlass beider Katastrophen wurde mit Dekret (ukas) des Präsidenten der 9. Juli 2012  zum russlandweiten Trauertag erklärt.

Bleiben Sie recht gesund!


Ihr


Siegfried Newiger


          
            






       


                

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