Sonntag, 13. Oktober 2013
Samstag, 12. Oktober 2013
Wieder Putin?
In meinem
Post „Fliegerhelm“ habe ich meine Meinung zu Wladimir Wladimirowitsch schon
gesagt. Ob das, was in westeuropäischen Hauptstädten in der Sprayerszene
ablief, ein Abklatsch oder gelenkte Bestellung war, kann ich nur rätseln. Denn
die Texte für den „Vater der Einigung in der syrischen Frage“ waren einander
sehr ähnlich. Allerdings haben künstlerisch veranlagte Personen nicht selten
eine feine Witterung für echte Vorgänge.
Dann gab es die Meldung von einer
erneuten Eheschließung Putins in den "gelben" russischen Massenmedien. Anlass dafür die war die zeitweilige Abriegelung
einer russischen Klosterkirche.
Der Pressesekretär des Präsidenten, von den
Journalisten nach einer solchen Zeremonie befragt, konnte keine Auskunft geben.
Ihn würden die persönlichen Angelegenheiten seines Chefs nicht sehr
interessieren – schließlich sei der ein eigenständiger Mann. Außerdem arbeite
Putin dermaßen intensiv, dass er, der Pressesekretär, sich frage, woher beim
Präsidenten die Zeit für familiäre Beziehungen herkommen sollte.
Danach kam das
Summit der APEC auf Bali. Dass der
indonesische Ministerpräsident per Gitarre das von Staatschefs und Diplomaten
gesungene „Happy Birthday“ für Wladimir Putin begleitete, ist eine Seite des
Vorgangs.
Im Internet unter http://youtu.be/Z2FfF1aOSYY
zu finden.
Später hat Wladimir Wladimirowitsch auf dieser Tagung einige Gedanken zur
wirtschaftlichen Situation in der Welt geäußert, welche seine und seiner
Mannschaft wirtschaftspolitische Ideen deutlich machten und auch entsprechende Vorstellungen
zur Stabilisierung bzw. genauer zur Ankurbelung der Weltwirtschaft.
Für mich waren alle jene Passagen wesentlicher, die mit meinem Post „Oberlehrer
Obama“ auf diesem Blog zusammenhängen. Denn Präsident Putin gab keine Schelte
zurück – was er hätte tun können. Seine Bemerkung dazu, weshalb Präsident Obama
nicht auf der Tagung dabei war, obwohl dies geplant wurde, war äußerst sachlich
und korrekt. Sinngemäß: „Für das Fehlen des amerikanischen Präsidenten hier
habe ich volles Verständnis. Ich wäre auch nicht gekommen, würden in unserem
Land solche innenpolitischen Probleme bestehen.“ Alles. Politisch und
menschlich integer.
Schließlich noch eine Wertung eines Politikers, vor dem ich
besondere Hochachtung habe – Jewgenij Maximowitsch Primakow, ein exzellenter Kenner aller mit den arabischen und anderen östlichen Ländern verbundenen Fragen. Er hat für mich
erstmals besonders deutlich gemacht, welche wesentliche Rolle Wladimir Putin
mit seinen Bemühungen um eine friedliche Lösung der syrischen Problematik
gespielt hat, welche weit über das gewöhnliche Verständnis hinaus geht.
In einem
Fernseh-Interwiev sagte er dem Reporter sinngemäß: „Verstehen sie bitte, dass
diese konsequente politische Haltung Putins den weiteren Bestand der UNO
gesichert hat. Schon die militärischen Handlungen im ehemaligen Jugoslawien und
in Libyen waren nicht im Einklang mit dem UNO-Reglement. Ein erneuter militärischer
Einsatz der USA, dazu im Alleingang und gegen die erklärte Meinung von
ständigen Mitgliedern des Sicherheitsrates, hätte die Grundlagen für das
Bestehen der UNO endgültig zerstört.“
Es gibt für mich hier allen Grund, Wladimir
Wladimirowitsch Putin auf diese Weise nachträglich zum Geburtstag zu gratulieren!
Bleiben Sie alle recht gesund!
Ihr
Siegfried Newiger
Sonntag, 6. Oktober 2013
Fliegerhelm
Es ist nicht
selten, dass von meinen ukrainischen Gesprächspartnern meine Meinung zum
Verhältnis der Politiker des eigenen Landes zu Russland erfragt wird. Meistens
rede ich mich damit heraus, dass ich mich nicht in die Angelegenheiten
politischer Natur einmischen will – immerhin bin ich nicht Bürger ihres Landes.
Als Ausländer muss ich unter ungünstigen Umständen befürchten, einfach außer
Landes geschickt zu werden. Weil mir aber meine Frau ungern nach Deutschland folgen
will, bleibe ich lieber zurückhaltend.
Nun hatte ich vor kurzem einer
Diskussion zur russischen Politik nicht ausweichen können. Sie wird immer ein
wenig mit nationalistischem Hintergrund geführt. So etwa: Putin will uns
vereinnahmen wie das zu sowjetischen Zeiten war, wir aber wollen uns dann lieber
an Westeuropa anschließen. Denn dort sind wir wirklich frei.
Meine Meinung dazu
ist eindeutig. Die Mitglieder der (west-) Europäischen Union sind an die
Vertragsklauseln gebunden, auf welchen juristisch dieses Bündnis beruht. Das
bedeutet nicht selten, die gewohnte Souveränität auf bestimmten Gebieten
aufzugeben und den Vorgaben aus Brüssel fein zu folgen. Das geht nicht immer
ohne Widerstand der eigenen Bevölkerung ab. Das sollten meine Gesprächspartner
aus den Massenmedien erfahren haben.
Es ist in unserer Welt eben doch nicht so,
dass eine Entscheidung in beliebiger Sache nur positive Seiten aufweist. Wer
ein nettes Mädchen heiratet, muss damit leben, dass sie auch unangenehme
Verwandte hat – gewöhnlich sind nach sehr umstrittener Meinung meist die Schwiegermütter
jene Personen, welche für die Auseinandersetzungen in eigener Familie sorgen.
International
ist das häufig für die einfachen Leute nicht so durchsichtig und folglich
schlecht einzuordnen.
Was einen slawischen Verbund nach völkerrechtlichen
Prinzipien angeht – da bin ich dafür. Denn in ihm treffen sich gleichartige oder
sehr ähnliche Kulturkreise. Außerdem sind die Bedürfnisse der meisten Menschen
an vielen Waren sehr typisch und die inneren Märkte der beteiligten Länder für
die Aufnahme spezifischer Produkte offener. Dazu die gemeinsame, wenn auch
nicht immer einfache Geschichte…
Ukrainische Wissenschaftler haben bewiesen,
dass sowohl die Kosten einer solchen Annäherung als auch ihr Nutzen wesentlich
günstiger sind als die Hinwendung zur westeuropäischen Partnerschaft. Aber vor
allem die rechtsnationalen Kräfte im Land stemmen sich mit Wort und Tat gegen
die günstigere Variante.
Zurück zum Thema.
Wer das Plakat bestellt und bezahlt
hat, das wir gestern am Morgen an einer günstigen Stelle unserer Fahrstrecke
sahen, weiß ich nicht. Oder ob es eingeschmuggelt worden war. Nur passt es zu
meinen letzten Artikeln auf diesem Blog.
Mir fiel als erstes der Fliegerhelm
auf. Erklärt sich als ein Überbleibsel aus dem langen Berufsleben in dieser
Sphäre. Dann hielt das Taxi vor einer Ampel – ich sah, das Bild war ein
bekanntes Foto vom russischen Präsidenten Wladimir Putin. Daneben stand in
extrem großer Schrift: „Putin – wir danken dir für den Frieden.“
Eindeutig ein
überraschender öffentlicher Dank für die erzielten politischen Ergebnisse in
der Syrien-Frage. Da schließe ich mich aufrichtig an.
Bleiben Sie recht gesund!
Ihr
Siegfried Newiger
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