Es ist ein Tag der Trauer in Russland - aber auch ein Arbeitstag.
Was macht ihn für mich so wichtig?
Das, was
das russische Fernsehen von der Aussichtsplattform auf den Moskauer
Sperlingsbergen zeigte. Dort – wie auch an anderen Stellen der Hauptstadt und
im ganzen Lande sind Sammelstellen für Hilfsgüter eingerichtet. Um zum Beispiel
den schwer betroffenen Opfern der Flutkatastrophe in Krymsk und andere Orten
der Kubanregion zu helfen.
Den Namen
des Rentners habe ich so rasch nicht behalten können. Er hat außerhalb der
Stadt, wo er auf der Datsche sich erholt und von dem Unheil gehört hat, in dem
kleinen Laden für fast seine gesamte Rente Konserven, Grütze, Erbsen, Zucker
und sogar Toilettenpapier aufgekauft. Sie am Sammelpunkt abgeliefert mit der
Bemerkung: „Die Leute dort haben absolut nichts mehr. Die brauchen das. Ich komme
bis zur nächsten Rentenzahlung schon irgendwie hin.“
Es war
zu sehen, dass er bei weitem nicht der einzigste Spender war. Die Organisatoren haben die
Bevölkerung gebeten, gegen 23 Uhr mit beim Beladen der LKW zu helfen, welche
gegen Mitternacht abfahren sollen. Ich bin sicher – die kommen rechtzeitig auf
ihren langen guten Weg.
Arbeitssitzungen
bei Präsident und Premierminister. Nicht gemeinsam. Aber mit der Schweigeminute
eröffnet. Putin ließ sich nochmals bestätigen, dass die Wasserwirtschaftler der
Region durch Ablassen aus den Talsperren keine Mitschuld an der
Naturkatastrophe haben. Dann eine Bemerkung des Innenministers: „Neben mutigem
Verhalten und teilweise auch Heldentum gibt es leider auch den Gegensatz. Drei
Fälle von Marodeuren – sie sind festgenommen.“ Putin: „Sie sollen nach unseren
Gesetzen bestraft werden.“
Seine
Anweisung an alle damit befassten Amtsträger: „Es sind alle Hilfsmaßnahmen
unverzüglich zu organisieren – einschließlich der Auszahlung der bewilligten
finanziellen Mittel.“
Mein
deutsches Sprichwort: „Wer rasch hilft, hilft doppelt.“
Noch eine
Veranstaltung mit dem Präsidenten. Treffen der russischen Botschafter aus aller
Welt. Das findet alle zwei Jahre statt. Sinngemäß Wladimir Wladimirowitsch: „Wir
haben im Allgemeinen unsere Hausaufgaben gemacht. Aber viele Kollegen aus
anderen Teilen der Welt sind uns einige Schritte voraus. Die Darstellung
unseres Landes im Ausland beeinflussen wir zu wenig. Der Begriff „Russland“ ist
in vielen Ländern häufig noch mit unvorteilhaften Stereotypen verbunden. Es
sollte mehr Fantasie bei ihnen einziehen. Russland braucht sich mit seinem
Anteil an der Weltwirtschaft, der Weltkultur und der Wissenschaft in der Welt
nicht zu verstecken. Auch haben alle unsere Bürger im Ausland Anspruch auf ihre
Hilfe, wenn sie die benötigen.“
Putin
weiß, wovon er spricht. Ohne unnütze Worte einzusetzen. Die Tatsache, dass das
Außenministerium Russlands heute auch erstmals eine „Truppenfahne“ bekam – man verzeihe
mir Berufsmilitär diese Bezeichnung - ändert nichts an den genannten Tatsachen.
Bleiben Sie recht gesund!
Ihr
Siegfried Newiger
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