Mittwoch, 11. Juli 2012

Mein Minister ...

        Wenn ich aus der Regierung Putin einen Minister besonders mochte - dann war das der Minister für Zivilverteidigung und Katastrophenschutz Sergeij Schoigu. Dieser Mann war immer knapp, konkret und höflich. Ihn habe ich ein einziges Mal unbeherrscht erlebt. Als in einem Gebiet fünf Tage lang Wald brannte - auf nicht besonders großer Fläche. Ich erinnere mich in etwa an seine Worte in der Dienstbesprechung per Fernsehverbindung: "Die Bevölkerung wendet sich schon  direkt an mich. Wenn ihr alle rausgefahren währt, hättet ihr das Feuer längst mit euren Füßen austreten können. Morgen früh will ich Namen und Dienstgrade der Verantwortlichen auf meinem Schreibtisch haben!"


        Heute ist Sergeij Schoigu der Gouverneur des Gebietes Moskau. Keine leicht Aufgabe. Bisher fehlte er mir auf seinem vorherigen Platz. Nun habe ich heute erstmals den Mann kennen gelernt, der die Ministerfunktion übernommen hat - Wladimir Putschkow. Als er - höflich und bestimmt - den Einwohner einer Randgemeinde von Krymsk in der Katastrophenregion des Kuban versprach, dass eine Brigade des Ministeriums die zerstörte Brücke aufbauen wird. Der Mann hält, was er verspricht - mein erster Eindruck.


        Damit sind wir wieder in der Katastrophenregion. Das, was ich schon in meinem Post "Gegensätze" formulierte, hat sich weiter entwickelt. Aus dem ganzen Land treffen Hilfsgüter ein, Aber nicht nur das.


        Es gibt Dinge, die so rasch nicht zu erledigen sind. Unter der brennenden Sonne liegen fast noch überall, besonders in den Randgebieten von Krymsk , die Kadaver von Haustieren. Auf deutsch: es stinkt bestialisch. Außerdem besteht die Gefahr von Krankheiten. Seitens der staatlichen Stellen wird mit Impfungen versucht, deren Ausbruch zu verhindern.


        Zurück zu den Berichten vorher. Die Sach- und Geldspenden sind eine Seite. Der persönliche Einsatz die andere. Da kommt ein Unternehmer aus der weiteren Umgebung (habe den Ort nicht erfasst), um Brei aus der hier geschätzten Buchweizengrütze zu kochen und zu verteilen - angereichert mit Fleisch aus Konservenbüchsen .


        Der Besitzer von zwei Apotheken, auch aus der weiteren Umgebung, war kurz angebunden: "Die Medikamente sind da, wo sie richtig angewendet werden. Das Trinkwasser hier wird gebraucht. Keine Zeit - muss ausladen." 


        Dann die Studenten - Vorläufig erst zwischen 50 und 100 Personen. Freiwilliger Einsatz. Junge Gesichter und tatkräftige Hände. "Hier werden wir gebraucht!" Alles.




Bleiben Sie recht gesund!


Ihr


Siegfried Newiger














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