Mittwoch, 24. Juli 2013

Löwenpark

Der Löwenpark „Taigan“ hat mit der namentlich bekannten Taiga nicht unbedingt etwas zu tun. Außer der Tatsache, dass auf einem riesigen, natürlich belassenen Freigelände hier die dort fehlenden vielen Löwen leben. Also mit einer bedingten Freiheit. Das 32 Hektar große ehemalige Militärgelände wurde sinnvoll gestaltet. Dort, wo nach meiner Meinung schon immer alte Bäume standen, wurden diese organisch in das deutlich jüngere Ensemble der Bauten eingefügt – genauer: sie wurden zweckmäßig ansprechend umbaut. Damit sieht es bei oberflächlichem Hinschauen aus, als ob auf dem Gelände schon vor langer Zeit ein Park gestaltet wurde.
Über einen hohen metallischen „Laufsteg“ werden die Besucher den Löwen vorgeführt. Denn die Simbas liegen gewöhnlich faul in der Sonne, Ausnahmen gibt es aber. Gemächlich trollen sich einzelne Tiere an einen anderen Liegeplatz. Der auch im Schatten des Motors eines Transport-LKW`s sein kann. Sieht aus, als ob der vierbeinige Fahrer dort etwas repariert… Sonst sollen besondere Aktivitäten, wie unsere Gastgeber aus eigener Anschauung berichteten, die Zeiten der Fütterung sein. Einschließlich gefährlich aussehendem Gerangel um die besten Stücke.



Im ganzen Park ist Füttern erlaubt – allerdings vernünftiger Weise nur mit den dafür zum Kauf in einzelnen Pavillons angebotenen Produkten – rohes Fleisch für Raubtiere eingeschlossen. Das senkt sicher ein wenig die Kosten für die Fütterung durch den Zoo selbst. Aber macht vor allem auf die Kinder den unvergesslichen Eindruck.
Besonders dann, wenn die Eltern noch einige Fotos mit einem Löwen- oder Tigerjungen bezahlen (rund 5 Euro). Das macht sogar Erwachsene Freude – wie das Foto von Natascha mit Tigerkind belegt.
  
           Selbst mache ich beim Füttern eher einen etwas angespannten Eindruck. Denn dass mich eines der Tierlein wenn schon nicht beißen, so doch aber schmerzhaft in einen Finger kneifen könnte, war doch nicht auszuschließen. Außerdem möchte man ein wenig gerecht verteilen, wenn sich die Tiere auch drängeln.

Es gibt außer der Erlaubnis die Tiere zu füttern noch einen etwas eigenen „Service“. Das Angebot, im zum Park gehörenden Hotel für eine Nacht gegen einen erheblichen Aufpreis einen Junglöwen mit im Zimmer zu haben. Das finde ich schon etwas übertrieben.

Außerdem gibt es einige dem Publikumsgeschmack (herrührend aus Märchen ) untergeordnete Details der Gestaltung, die mir nicht gefielen. Ein Beispiel: Steinpilze wachsen eben nicht auf Wiesen – auch werden sie von Igeln nicht gesammelt. Das widerspricht ein wenig dem im Wesentlichen auf Aufklärung ausgerichteten Stil des Parks.
Dafür wurden wir ausführlich darüber informiert, dass die weißen Löwen im Park keine Albinos oder ähnliches sind, sondern aus einem bestimmten Gebiet in Afrika stammen, das ich mir jedoch nicht gemerkt habe und wo sie häufiger sind. Sie besitzen keine für Albinos typischen roten Augen. In freier Wildbahn haben sie es schwerer zu überleben – Beutetiere bemerken sie rascher und flüchten.

Die Leitung des Löwenparks hat noch sehr umfangreiche Pläne, für die man gutes Gelingen wünschen darf. Wie unsere Gastgeber berichteten, sind z. B. im Kampf um den kostenfreien Parkplatz vor dem Park von gewissenlosen Schuften mehrere wertvolle Tiere vergiftet worden, darunter ein Tiger und ein Menschenaffe.

Wie aus den Berichten zu meiner Krimreise zu sehen, gibt es in der Ukraine einiges zu entdecken. Auch wenn ein Schriftsteller aus der ehemaligen DDR recht hatte mit seinen Worten:                                                                                                                                                 
„Reisen – das ist die Erwartung, dass es anderswo anders ist.
Reisen – das ist die Enttäuschung, dass es anderswo anders ist.“

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr


Siegfried Newiger    




                                                                                                                                                                        

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