Der Löwenpark „Taigan“ hat mit der namentlich
bekannten Taiga nicht unbedingt etwas zu tun. Außer der Tatsache, dass auf
einem riesigen, natürlich belassenen Freigelände hier die dort fehlenden vielen Löwen leben. Also mit
einer bedingten Freiheit. Das 32 Hektar große ehemalige Militärgelände wurde
sinnvoll gestaltet. Dort, wo nach meiner Meinung schon immer alte Bäume
standen, wurden diese organisch in das deutlich jüngere Ensemble der Bauten
eingefügt – genauer: sie wurden zweckmäßig ansprechend umbaut. Damit sieht es
bei oberflächlichem Hinschauen aus, als ob auf dem Gelände schon vor langer
Zeit ein Park gestaltet wurde.
Über einen hohen metallischen „Laufsteg“ werden die
Besucher den Löwen vorgeführt. Denn die Simbas liegen gewöhnlich faul in der
Sonne, Ausnahmen gibt es aber. Gemächlich trollen sich einzelne Tiere an einen
anderen Liegeplatz. Der auch im Schatten des Motors eines Transport-LKW`s sein
kann. Sieht aus, als ob der vierbeinige Fahrer dort etwas repariert… Sonst sollen
besondere Aktivitäten, wie unsere Gastgeber aus eigener Anschauung berichteten,
die Zeiten der Fütterung sein. Einschließlich gefährlich aussehendem Gerangel
um die besten Stücke.
Im
ganzen Park ist Füttern erlaubt – allerdings vernünftiger Weise nur mit den
dafür zum Kauf in einzelnen Pavillons angebotenen Produkten – rohes Fleisch für
Raubtiere eingeschlossen. Das senkt sicher ein wenig die Kosten für die
Fütterung durch den Zoo selbst. Aber macht vor allem auf die Kinder den
unvergesslichen Eindruck.
Besonders dann, wenn die Eltern noch einige Fotos mit
einem Löwen- oder Tigerjungen bezahlen (rund 5 Euro). Das macht sogar Erwachsene
Freude – wie das Foto von Natascha mit Tigerkind belegt.
Selbst mache ich
beim Füttern eher einen etwas angespannten Eindruck. Denn dass mich eines der
Tierlein wenn schon nicht beißen, so doch aber schmerzhaft in einen Finger kneifen
könnte, war doch nicht auszuschließen. Außerdem möchte man ein wenig gerecht
verteilen, wenn sich die Tiere auch drängeln.
Es gibt außer der Erlaubnis die Tiere zu füttern noch
einen etwas eigenen „Service“. Das Angebot, im zum Park gehörenden Hotel für
eine Nacht gegen einen erheblichen Aufpreis einen Junglöwen mit im Zimmer zu
haben. Das finde ich schon etwas übertrieben.
Außerdem gibt es einige dem Publikumsgeschmack (herrührend aus
Märchen ) untergeordnete Details der Gestaltung, die mir nicht
gefielen. Ein Beispiel: Steinpilze wachsen eben nicht auf Wiesen – auch werden
sie von Igeln nicht gesammelt. Das widerspricht ein wenig dem im Wesentlichen
auf Aufklärung ausgerichteten Stil des Parks.
Dafür wurden wir ausführlich darüber informiert, dass
die weißen Löwen im Park keine Albinos oder ähnliches sind, sondern aus einem
bestimmten Gebiet in Afrika stammen, das ich mir jedoch nicht
gemerkt habe und wo sie häufiger sind. Sie besitzen keine für Albinos typischen roten Augen. In freier Wildbahn haben sie es schwerer zu überleben – Beutetiere bemerken sie rascher und
flüchten.
Die Leitung des Löwenparks hat noch sehr umfangreiche
Pläne, für die man gutes Gelingen wünschen darf. Wie unsere Gastgeber
berichteten, sind z. B. im Kampf um den kostenfreien Parkplatz vor dem Park von
gewissenlosen Schuften mehrere wertvolle Tiere vergiftet worden, darunter ein Tiger
und ein Menschenaffe.
Wie aus den Berichten zu meiner Krimreise zu sehen,
gibt es in der Ukraine einiges zu entdecken. Auch wenn ein Schriftsteller aus
der ehemaligen DDR recht hatte mit seinen Worten:
„Reisen – das ist die Erwartung, dass es anderswo
anders ist.
Reisen – das ist die Enttäuschung, dass es
anderswo anders ist.“
Bleiben Sie recht gesund!
Ihr
Siegfried Newiger
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