Als ich vor einiger
Zeit meine Einstellung zu den Präsidentschaftskandidaten in den USA in einem
Post hier formulierte, gab es unter anderen eine Reaktion, dass ich eine
USA-Phobie hätte. Nun wiederholt sich nach dem Wahlsieg von Donald Trump etwas,
was im November 2012 ein Großteil der Bevölkerung des gesamten Südstaatenblocks
der USA vorhatte – aus dem Staatenverband „Vereinigte Staaten der USA“
auszuscheren. Gegenwärtig ist Initiator dieser Bewegung Kalifornien. Lernen die
Amerikaner von einigen Separatisten in der Ostukraine oder aus Belgien, Spanien
und sonstwo? Ist die Zerfallstendenz in der EU Vorbild?
Meine Kritik an
US-amerikanischen Lebensbedingungen für einen nicht unerheblichen Teil der
Bevölkerung warf man mir schon als „Amerika-Phobie“ vor. Wie darf ich die im
genannten Zusammenhang die Demonstrationen in den USA gegen den wegen Betrugs
an einer von ihm gegründeten Privathochschule soeben rechtskräftig zu einer Geldstrafe in Höhe von 25 Millionen US-$ verurteilten
Präsidenten Trump verstehen? Wer angesichts der Auswahl des „Kommandos Trump“
mit recht extremistisch denkenden Persönlichkeiten zu jammern beginnt – ist der
bzw. die plötzlich zu meinem Mitdenker geworden? Mit einem Unterschied. Weil ich
rechtzeitig zwischen Ross und Reiter unterscheiden gelernt habe…
In einem der
vorherigen Post`s habe ich die erhöhte Verteidigungsbereitschaft der
ukrainischen Gesellschaft erwähnt. Nun fallen mir, vor allem aber den
Frontkämpfern zwei ukrainische
Hauptleute in den Rücken. Welche aus ihnen zugänglichen Lagern Waffen, Munition
verschiedenster Art, Granaten und Sprengstoff „in den Verkauf“ geschleust
haben. Sie sind gefasst worden und geständig. Abzuwarten bleibt, wer
Auftraggeber für diese die militärische Situation im Lande destabilisierenden
Handlungen war. Oder ob das nur geschah, um das Butterbrot im eigenen Haushalt etwas
besser zu belegen…
In den vergangenen
Tagen habe ich ein Interview mit dem einstigen kurzzeitigen Gouverneur (02.
März – 10. Oktober 2014) des Gebietes Donezk, mit Sergeij Taruta gesehen. Nach
seiner Bemerkung ist er kein Oligarch im ukrainischen Verständnis – seine Aktiva
sind durch Gerichtsentscheid eingefroren. Mich hat etwas anderes besonders
beeindruckt. Das war der Text seines Glückwunschschreibens vom 07. Oktober 2014
an Präsident Putin zu dessen Geburtstag. Darin wurde als erster Punkt einer
kurzen Aufzählung sinngemäß folgendes gesagt: „Im Donbass gab es in 23 Jahren
ukrainischer staatlicher Selbständigkeit nachweislich kein einziges negatives Ereignis
auf Basis weltanschaulicher oder sprachlich begründeter Voraussetzungen.“
Besser kann für mich eine strittige Einschätzung nicht entkräftet werden. Zu
den selbstverständlich geäußerten Wünschen kam ebenfalls ein besonderer dazu: „Ich wünsche ihnen die Weisheit
und den Mut, diese von Ihnen mit herbeigeführte Situation zu beenden.“ Für mich der Ausdruck politischen Geschicks
und aktiver staatsbürgerlicher Haltung.
Noch interessant: „Glauben
sie der Deklaration ihrer Einkünfte von Frau Timoschenko?“ „Nein.“ „Gibt es in
der Werchowna Rada Abgeordnete, welche Rauschgift nehmen?“ Erneut deutlich: „Ja!“
Schließlich ein
Teil aus der Sendung „Zu Gast bei Gordon“. Der Gast war der ehemalige
sowjetrussische Spion Resun, heute beachtete Schriftsteller Viktor Suworow. Der
einige beachtliche Bemerkungen zur aktuellen militärischen Situation in
Russland machte.
Russland ist bei
weitem militärisch nicht so stark, wie es sich nach außen darstellt. Ein Beispiel
– eine der letzten Militärparaden. Die Fabriken haben mit Mühe zu diesem Termin
genau die 24 erforderlichen „Paradepanzer“ neuesten Typs hergestellt. Für den Ausfall
keine Reserve. Als der dann wirklich eintrat, zeigte der junge Fahrer, dass er
geradeaus und Kurven fahren konnte – aber die Technik nicht beherrschte. Der Schlepper
kam nicht voran, weil der Fahrer im Gefechtsfahrzeug das auf Bergbremsung
eingestellt hatte…
Da Präsident Jelzin
alles waffenfähige Uran verkauft hatte, blieben Russland nur Plutonium-Waffen
übrig und veraltete Kernwaffen, dazu „schmutzige Sprengköpfe“ mit radioaktiven
Abfällen. Plutonium altert relativ rasch wegen der in ihm (in unterkritischen
Mengen auch) ständig ablaufenden verhältnismäßig aktiven Kernreaktionen. Mit anderen Worten: der
Kernwaffenschild Russlands ist relativ löcherig. Dennoch weiter gefährlich genug.
Deshalb muss ein Präsident Trump die Realität sachlich einschätzen.
Bleiben Sie recht gesund!
Ihr
Siegfried Newiger
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