Donnerstag, 24. November 2016

Waffen



Als ich vor einiger Zeit meine Einstellung zu den Präsidentschaftskandidaten in den USA in einem Post hier formulierte, gab es unter anderen eine Reaktion, dass ich eine USA-Phobie hätte. Nun wiederholt sich nach dem Wahlsieg von Donald Trump etwas, was im November 2012 ein Großteil der Bevölkerung des gesamten Südstaatenblocks der USA vorhatte – aus dem Staatenverband „Vereinigte Staaten der USA“ auszuscheren. Gegenwärtig ist Initiator dieser Bewegung Kalifornien. Lernen die Amerikaner von einigen Separatisten in der Ostukraine oder aus Belgien, Spanien und sonstwo? Ist die Zerfallstendenz in der EU Vorbild?  
Meine Kritik an US-amerikanischen Lebensbedingungen für einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung warf man mir schon als „Amerika-Phobie“ vor. Wie darf ich die im genannten Zusammenhang die Demonstrationen in den USA gegen den wegen Betrugs an einer von ihm gegründeten Privathochschule soeben rechtskräftig zu einer Geldstrafe in Höhe von 25 Millionen US-$ verurteilten Präsidenten Trump verstehen? Wer angesichts der Auswahl des „Kommandos Trump“ mit recht extremistisch denkenden Persönlichkeiten zu jammern beginnt – ist der bzw. die plötzlich zu meinem Mitdenker geworden? Mit einem Unterschied. Weil ich rechtzeitig zwischen Ross und Reiter unterscheiden gelernt habe…

In einem der vorherigen Post`s habe ich die erhöhte Verteidigungsbereitschaft der ukrainischen Gesellschaft erwähnt. Nun fallen mir, vor allem aber den Frontkämpfern  zwei ukrainische Hauptleute in den Rücken. Welche aus ihnen zugänglichen Lagern Waffen, Munition verschiedenster Art, Granaten und Sprengstoff „in den Verkauf“ geschleust haben. Sie sind gefasst worden und geständig. Abzuwarten bleibt, wer Auftraggeber für diese die militärische Situation im Lande destabilisierenden Handlungen war. Oder ob das nur geschah, um das Butterbrot im eigenen Haushalt etwas besser zu belegen…  

In den vergangenen Tagen habe ich ein Interview mit dem einstigen kurzzeitigen Gouverneur (02. März – 10. Oktober 2014) des Gebietes Donezk, mit Sergeij Taruta gesehen. Nach seiner Bemerkung ist er kein Oligarch im ukrainischen Verständnis – seine Aktiva sind durch Gerichtsentscheid eingefroren. Mich hat etwas anderes besonders beeindruckt. Das war der Text seines Glückwunschschreibens vom 07. Oktober 2014 an Präsident Putin zu dessen Geburtstag. Darin wurde als erster Punkt einer kurzen Aufzählung sinngemäß folgendes gesagt: „Im Donbass gab es in 23 Jahren ukrainischer staatlicher Selbständigkeit nachweislich kein einziges negatives Ereignis auf Basis weltanschaulicher oder sprachlich begründeter Voraussetzungen.“ Besser kann für mich eine strittige Einschätzung nicht entkräftet werden. Zu den selbstverständlich geäußerten Wünschen kam ebenfalls ein  besonderer dazu: „Ich wünsche ihnen die Weisheit und den Mut, diese von Ihnen mit herbeigeführte Situation zu beenden.“ Für mich der Ausdruck politischen Geschicks und aktiver staatsbürgerlicher Haltung. 

Noch interessant: „Glauben sie der Deklaration ihrer Einkünfte von Frau Timoschenko?“ „Nein.“ „Gibt es in der Werchowna Rada Abgeordnete, welche Rauschgift nehmen?“ Erneut deutlich: „Ja!“

Schließlich ein Teil aus der Sendung „Zu Gast bei Gordon“. Der Gast war der ehemalige sowjetrussische Spion Resun, heute beachtete Schriftsteller Viktor Suworow. Der einige beachtliche Bemerkungen zur aktuellen militärischen Situation in Russland machte.
Russland ist bei weitem militärisch nicht so stark, wie es sich nach außen darstellt. Ein Beispiel – eine der letzten Militärparaden. Die Fabriken haben mit Mühe zu diesem Termin genau die 24 erforderlichen „Paradepanzer“ neuesten Typs hergestellt. Für den Ausfall keine Reserve. Als der dann wirklich eintrat, zeigte der junge Fahrer, dass er geradeaus und Kurven fahren konnte – aber die Technik nicht beherrschte. Der Schlepper kam nicht voran, weil der Fahrer im Gefechtsfahrzeug das auf Bergbremsung eingestellt hatte…
Da Präsident Jelzin alles waffenfähige Uran verkauft hatte, blieben Russland nur Plutonium-Waffen übrig und veraltete Kernwaffen, dazu „schmutzige Sprengköpfe“ mit radioaktiven Abfällen. Plutonium altert relativ rasch wegen der in ihm (in unterkritischen Mengen auch) ständig ablaufenden verhältnismäßig aktiven Kernreaktionen. Mit anderen Worten: der Kernwaffenschild Russlands ist relativ löcherig. Dennoch weiter gefährlich genug. Deshalb muss ein Präsident Trump die Realität sachlich einschätzen.

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger









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