Freitag, 18. November 2016

Timoschenko und Trump



Was haben weit Ost und noch weiter West in einem Post zu suchen? Wo der Blog doch „Ostblock“ heißt… Weiterlesen…
In der ukrainischen Innenpolitik geht es heiß her. Zwischen den einstigen Partnern Julia Timoschenko, Leiterin der Partei „Vaterland“ (Batkivtschina) und dem Fraktionschef der Radikalen-Partei Oleg Ljaschko. Im Prinzip ging es darum, dass ein Radikalen-Deputat mit dem Antrag auf das Impeachment von Präsident Poroshenko auftreten wollte. Ljaschko lehnte das ab. Timoshenko gab ihm Redezeit von ihrer Fraktion und – nach Aussagen von Ljaschko – einen modifizierten Text, welchen die Radikalen als Fraktion nicht annehmen konnten.
Was keiner von beiden der Öffentlichkeit sagten – die ukrainische Verfassung enthält keinen Artikel, welcher die Amtsenthebung des Präsidenten auf diese Weise erlaubt. Damit wird nur Lärm gemacht. Allerdings ist das nicht die einzige – berechtigte – Kritik am Staatsoberhaupt. Noch immer ist sein „Schokoladen-Imperium“  (Marke „Roshen“) nicht verkauft – und anderes mehr…
Zurück zum „Paar“ Timoschenko-Ljaschko. In einer Sendung des Kanals „1 + 1“ am gestrigen Abend hat Oleg Ljaschko mit recht deftiger Ausdrucksweise Frau Timoschenko bezichtigt, die Machtübernahme durch sie anzustreben, um sich danach an Russland anzunähern. Für mich war – sinngemäß – eine andere Aussage brisant: „Russland klagt gegenwärtig am Europäischen Gerichtshof 400 Millionen US-$ für Gasprom ein. Die aus dem Vertrag noch zu zahlen sind, welchen Timoschenko unterschrieb. Mit einem Preis von 500 US-$ je 1000 Kubikmeter. Mit dem keine Volkswirtschaft wirtschaftlich produzieren kann. Statt dorthin zu fahren und unsere Interessen zu schützen, betreibt sie hier in Putins Interesse ihre Machtübernahme.“
Die innenpolitischen Probleme nehmen zu…

Ein Freund hat mich dankenswerter Weise auf NewRezume.org vom 12.11.2016 aufmerksam gemacht. Daher stammen die folgenden Informationen. Die Kommentare sind meine.

Bei einer Ralley in Gettysburg / Pennsilvanien hat der neugewählte US-amerikanische Präsident Donald Trump sein Programm für die ersten 100 Tage seiner Amtstätigkeit vorgestellt. In für mich typisch geschäftsmäßiger Manier hat er es als „Vertrag mit dem amerikanischen Wähler“ bezeichnet.
Trump schlägt neues Herangehen an die Politik vor, will die Amtszeit der Abgeordneten in Kongress und Senat verkürzen, gleichzeitig den Einfluss der Lobbyisten beschneiden, die Energetik des Landes reformieren, das Obama-Gesetz zur Gesundheitsfürsorge durch eine effektive Gesundheitsreform ersetzen und vieles mehr. Er versprach, in Washington „Ehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein“ einziehen zu lassen.
Der letzte Satz hat es in sich. Ist doch vor allem bei militärischer Einmischung der USA die Lüge der Entscheidungsträger zu Gründen für die Kriege sofort oder später ans Tageslicht gekommen. Wir werden sehen…

Die Überlegungen Donald Trumps sind für US-amerikanische Bürger deutlich sinnvoll. Die Schaffung von 5 Millionen neuen Arbeitern in den nächsten 10 Jahren (der lächerliche Fehler stammt nicht von mir – in der russischen Übersetzung aus dem Englischen steht eindeutig:  „…создание за 10 лет не менее 25 млн новых рабочих.“) Das ist ja rein biologisch unmachbar. Also sind Arbeitsplätze gemeint. Nur erinnert mich die vollmundige Erklärung hier an den Misserfolg des deutschen Kanzlers Gerhard Schröder. Der die Arbeitslosenquote zu seiner Zeit in Deutschland auf die Hälfte verringern wollte. Davon jämmerliche 20 % etwa schaffte. Denn mit der zunehmenden Automatisierung nehmen die Möglichkeiten für menschlichen Arbeitseinsatz überall in der Welt dramatisch ab.

Als vorgestern ein Telefonat Trump – Putin stattfand, war hier die Berichterstattung darüber sehr geteilt. Die Politologen stellten vor allem darauf ab, dass die Reaktionen Brüssels teilweise unklar seien. Man müsse erwarten, dass Trump die „Erwärmung“ in den amerikanisch-russischen Beziehungen dazu nutzen will, den EU-Einfluss weltweit zu vermindern. Erstaunlich? Wie Vadim Rabinovich schon voraussagte – der amerikanische Präsident betreibt immer amerikanische Politik.

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger







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