Sonntag, 18. Januar 2015

Wirtschaftsfragen...

Es geht nicht um die Kursfreigabe des Schweizer Franken. Sondern um unterschiedliche Sichten auf einst Erlerntes. In seinem Buch "SHOWDOWN - Der Kampf um Europa und unser Geld" (ISBN 978-3-426-78612-3) hat Dirk Müller unter anderem sehr einleuchtend die Wege der ukrainischen Wirtschaft in die Krise analysiert und mir am Beispiel der griechischen Ökonomie und ihrer wahren Möglichkeiten gezeigt, wie "segensreich" der Internationale Währungsfond hier im Lande "wirken" kann. Er bezieht sich unter vielen anderen auch auf eine besondere Quelle. Auf das freiwillige Zeugnis eines Insiders.
Denn in seinem Geständnis "Bekenntnisse eines Economic Hit Man" hat der gebürtige US-Amerikaner John Perkins nicht etwa Antiamerikanismus bestärken wollen, sondern sich zur politischen Wahrheit bekannt. Seinem Gewissen folgend. Verbunden mit den in dieser Schrift vorgestellten Tatsachen rückt die Ukraine-Frage sehr nahe an die geopolitischen Vorstellungen der in den USA herrschenden Schichten. Nicht ins Bewusstsein einfacher Bürger der USA und auch nicht in das einfacher Ukrainer. Die glauben in der Mehrheit vor allem dem nicht informierenden, sondern indoktrinierenden Journalismus. (eine von Ruediger Dahlke soeben ausgeborgte Formulierung - siehe dazu auch sein Video

Alle diese Überlegungen wurden mir durch einen Artikel bestätigt, den mir ein ukrainischer Freund zuschickte. Autor ist ein mir bislang unbekannter Dmitrij Berger, der in Kanada lebt. Das Thema: eine Antwort an seinen ukrainischen Freund auf die zur Zeit heftig diskutierte Verbindung "Politische Reformen und Ökonomie in der Ukraine".
Nun komme ich zum Thema. Dmitrij Berger erinnerte mich und seinen Freund daran, wie in der Sowjetunion der heute stark geschmähte Herr Lenin eine "Neue ökonomische Politik" durchsetzte. Es wurden Ansätze zur Marktwirtschaft geschaffen, ein geschäftlich aktiver Mittelstand entwickelte sich. Das wusste ich und auch, dass Stalin diese Reform 1928 zurückpfiff. Mich hat man noch gelehrt, dass das wegen politisch-ökonomischer Ineffektivität geschah. Von Dmitrij Berger übernehme ich heute die Sicht darauf, dass die Unternehmer damals in einem Jahr mehr für die ökonomische Entwicklung der Sowjetunion leisteten als die "Partei" in fünf Jahren. Damit hätten sie "die führende Rolle" der KPdSU deutlich untergraben werden können. 

Berger formuliert einen Ansatz, der heute  in der Ukraine immer noch nicht beherzigt wird, obwohl man über die deutsche Wirtschaftsstruktur viel redet: schafft endlich einen geschäftstüchtigen und risikobereiten Mittelstand. Er bezieht sich ohne das zu sagen auf Friedrich Engels, welcher einst meinte: "Wenn du wissen willst, weshalb jemand so handelt, wie du das beobachtest, dann versuche seine wirtschaftlichen Interessen dahinter zu ergründen." Er veranlasst seinen Freund zum intensiveren Nachdenken durch ein Beispiel, das jenem nahe ist. 
"Hast du einst auf der Warteliste für eine Wohnung gestanden, welche dir der Staat versprach?" "Ja." "Bekamst du diese Wohnung?" "Nein." "Hast du für deine Familie ein Haus gebaut, deinen Kindern so allein ihre besseren Lebensbedingungen selbst geschaffen?" "Ja." "Der ineffektive Staat kann seine Versprechen nicht einlösen. Die Ökonomie der am Ergebnis interessierten Bürger bringt das zustande - oder?" "Du scheinst Recht zu haben." 

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger 





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