Mittwoch, 18. Dezember 2013

Rathenau aktuell?

           Hier beginne ich mit einem Zitat vom 1922 ermordeten deutschen Außenminister Walther Rathenau. Weil im Internet nicht gefunden, zitiere ich sinngemäß: „In Europa kenne ich einige hundert Personen, die selten an die Öffentlichkeit gehen. Man nennt sie auch Wirtschaftskapitäne. Von ihren Entscheidungen hängt in der Politik mehr ab als von jenen der Politiker.“ 
         Weil ich das wohl unterschreiben könnte, hier einige Bemerkungen. Aus aktuellem Anlass meine Übersetzung aus einer öffentlichen Äußerung des ukrainischen Milliardärs Rinat Achmetow vom 13. Dezember 2013: „ Ich bin für eine starke, unabhängige und geeinte Ukraine. Wir sind ein Land – das darf nicht geteilt werden. Ich bin für einen Tisch der Verhandlungen. Damit sich Politiker, Staatsmacht, Opposition, moralische Lenker an diesen Tisch setzen und die Entscheidungen treffen, auf welche wir stolz sein können. Wiederhole: stolz sein, nicht sich schämen müssen. Entscheidungen, von denen die Ukraine und jeder Ukrainer etwas gewinnen, in kurz-, mittel- und langfristiger Perspektive. Diesen Tisch würde ich den Tisch für Frieden, Kompromisse und für die Zukunft unseres Landes nennen. Auch wenn die Politiker an diesem Tisch ihr Rating verlieren. Das Wichtigste ist, dass das Rating der Ukraine aufwärts strebt.“ 
            Hier passt nun ein weiteres Wort von Rathenau her: „Ich habe niemals einen wirklich großen Geschäftsmann gesehen, dem das Verdienen die Hauptsache war.“ Es gibt keinen Grund für mich, Herrn Achmetow zu lobhudeln. Jedoch wird auch von ihm das politische Schicksal der Ukraine mit geprägt werden… 
             Wie schon in anderen Post`s ausgedrückt, bewährt sich auch heute wieder das, was ich angedeutet habe. Der russische Präsident ist der US-amerikanisch dominierten anderen Seite wieder einen Schritt voraus. Bevor Sie weiterlesen, schauen Sie sich vielleicht erst diese Videos an: http://www.youtube.com/watch?v=3ZpnOX4l7XA und auch die Fortsetzung http://www.youtube.com/watch?v=wEIWJx8GiGA
        Danach meinen hierher passenden Kommentar vom 15.12.2013 auf einer Website http://hdreinartz-ua.com/2013/12/14/gespannte-ruhe-in-kiew/

           Denn wenn wir nur Einzelheiten betrachten, verlieren wir ein wenig das ganze Bild aus den Augen. Ein typisches Beispiel für die Erarbeitung eigener Schlussfolgerungen ist für mich die Reaktion in Washington. Nach hier zu lesenden Meldungen wird dort so kommentiert: die in Moskau vom ukrainischen Präsidenten unterschriebenen Dokumente entsprechen nicht den Forderungen des „Maidan“! 
             Weil der Kredit wesentlich größer als jener von der Weltbank angebotene ist und dazu ohne die von ihr bekannten knebelnden Bedingungen (Lohn- und Rentenbegrenzungen, Tariferhöhungen…), hat sich jetzt die Opposition gleich etwas einfallen lassen. Klingt logisch: wenn das russische Gas wirklich um 30 % billiger wird,  sind folglich ab 01. Januar alle Tarife im Lande um 30 % zu senken. Popularismus reinsten Wassers! Dazu später. 

Bleiben Sie recht gesund! 

Ihr 

Siegfried Newiger







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