Hier beginne
ich mit einem Zitat vom 1922 ermordeten deutschen Außenminister Walther
Rathenau. Weil im Internet nicht gefunden, zitiere ich sinngemäß: „In Europa
kenne ich einige hundert Personen, die selten an die Öffentlichkeit gehen. Man nennt
sie auch Wirtschaftskapitäne. Von ihren Entscheidungen hängt in der Politik
mehr ab als von jenen der Politiker.“
Weil ich das wohl unterschreiben könnte,
hier einige Bemerkungen. Aus aktuellem Anlass meine Übersetzung aus einer
öffentlichen Äußerung des ukrainischen Milliardärs Rinat Achmetow vom 13.
Dezember 2013: „ Ich bin für eine starke, unabhängige und geeinte Ukraine. Wir
sind ein Land – das darf nicht geteilt werden. Ich bin für einen Tisch der
Verhandlungen. Damit sich Politiker, Staatsmacht, Opposition, moralische Lenker
an diesen Tisch setzen und die Entscheidungen treffen, auf welche wir stolz
sein können. Wiederhole: stolz sein, nicht sich schämen müssen. Entscheidungen,
von denen die Ukraine und jeder Ukrainer etwas gewinnen, in kurz-, mittel- und
langfristiger Perspektive. Diesen Tisch würde ich den Tisch für Frieden,
Kompromisse und für die Zukunft unseres Landes nennen. Auch wenn die Politiker an
diesem Tisch ihr Rating verlieren. Das Wichtigste ist, dass das Rating der
Ukraine aufwärts strebt.“
Hier passt nun ein weiteres Wort von Rathenau her: „Ich
habe niemals einen wirklich großen Geschäftsmann gesehen, dem das Verdienen die
Hauptsache war.“ Es gibt keinen Grund für mich, Herrn Achmetow zu lobhudeln. Jedoch
wird auch von ihm das politische Schicksal der Ukraine mit geprägt werden…
Wie
schon in anderen Post`s ausgedrückt, bewährt sich auch heute wieder das, was
ich angedeutet habe. Der russische Präsident ist der US-amerikanisch
dominierten anderen Seite wieder einen Schritt voraus. Bevor Sie weiterlesen,
schauen Sie sich vielleicht erst diese Videos an: http://www.youtube.com/watch?v=3ZpnOX4l7XA
und auch die Fortsetzung http://www.youtube.com/watch?v=wEIWJx8GiGA
.
Danach meinen hierher passenden Kommentar vom 15.12.2013 auf einer Website http://hdreinartz-ua.com/2013/12/14/gespannte-ruhe-in-kiew/
.
Denn wenn wir nur Einzelheiten betrachten, verlieren wir ein wenig das ganze
Bild aus den Augen. Ein typisches Beispiel für die Erarbeitung eigener Schlussfolgerungen ist für mich die Reaktion in Washington. Nach hier zu
lesenden Meldungen wird dort so kommentiert: die in Moskau vom ukrainischen
Präsidenten unterschriebenen Dokumente entsprechen nicht den Forderungen des „Maidan“!
Weil der Kredit wesentlich größer als jener von der Weltbank angebotene ist und
dazu ohne die von ihr bekannten knebelnden Bedingungen (Lohn- und
Rentenbegrenzungen, Tariferhöhungen…), hat sich jetzt die Opposition gleich
etwas einfallen lassen. Klingt logisch: wenn das russische Gas wirklich um 30 %
billiger wird, sind folglich ab 01.
Januar alle Tarife im Lande um 30 % zu senken. Popularismus reinsten Wassers!
Dazu später.
Bleiben Sie recht gesund!
Ihr
Siegfried Newiger
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