Donnerstag, 11. Dezember 2014

Fehlinformation...

Um aus einem Land mit kriegs- und krisengeschütteltem Leben aktuell zu berichten, darf man sich nicht auf Stückwerk bei der Information stützen. 

In meinem vorhergegangenen Post hatte ich dem General a. D. zugestimmt, welcher eine offensivere Informationspolitik bezüglich der militärischen Wirklichkeit forderte. Von einer zu schaffenden Institution dafür sprach. 
Das hatte ich als eine Art Beirat bei den höchsten Entscheidungsträgern aufgefasst. 

Nun ist doch wahrlich zu genanntem Zweck ein neues Ministerium aus der Taufe gehoben worden. Für Informationspolitik. Das hat eine Reihe von öffentlichen Diskussionen veranlasst. Auch solche der Leute auf der Straße: "Kein Geld für Panzer, aber für Beamte." Etwas härter war es auf den Plakaten zu lesen. Recht achtbare Journalisten fürchten um den Verlust der Pressefreiheit, der Meinungsfreiheit überhaupt. Und ich finde mich erinnert an Orwells "1984" mit dem "Ministerium für Wahrheit" und dessen Neusprech-Erfindung. 

Die Schaffung des Ministerium für  Informationspolitik hat nicht nur wegen der Besetzung des Ministerpostens durch Juri Stez, einen Poroshenko-Vertrauten, auch bei Journalisten aller Medien und in ihren öffentlichen Organisationen eine Protestwelle ausgelöst.

Die öffentlich übertragenen Teile der Sitzung des Ministerrats hat mir bewiesen, dass Ministerpräsident Jazenjuk die Probleme kennt und auch ausspricht. Das kann er noch ohne Einschränkungen, weil er an der Verursachung der meisten von ihnen keinen Anteil hatte. Allerdings wird sein diesbezügliches Polster immer dünner, die Geduld der Gesellschaft nimmt langsam und beängstigend ab. Denn Jazenjuk ist als Premier nun doch schon mehr als 100 Tage im Amt. Sein und seiner Minister Probleme sind doch, die zu hoch gespannten  Erwartungen ihrer Anhänger in so kurzer Zeit zu erfüllen.  
Wenn sogar aus dem Block Peter Poroshenkos Stimmen laut werden, dass das vorgestellte Programm der Regierung kein Meisterstück ist, sondern "chaltura" - also Flickwerk, sagt das schon etwas aus.
Der Abgeordnete der Werchowna Rada Juri Derewjanko sagte gegenüber einem Journalisten von IA REGNUM, dass vor allem die angekündigte Kürzung sozialer Ausgaben die ukrainische Verfassung verletzt.

Es beginnen, um das mit B. Brecht zu sagen, für die neue ukrainische Regierung "...die Mühen der Ebenen."

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger





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