Mittwoch, 4. September 2013

Das heutige Interview...

          Am heutigen Tag, dem 04. September 2013, hat der russische Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin je einem Reporter von Associated Press und dem Ersten Kanal des russischen Fernsehens ein gemeinsames Interview gegeben. 

           Natürlich habe ich dazu meine Meinung, welche sich gewiss von jener anderer Personen unterscheidet. Eine für mich besonders wesentliche Aussage, verbunden mit der Situation in Syrien: wir verteidigen nicht die jetzige syrische Regierung, sondern ein Prinzip. Militärische Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates ist nach internationalen Absprachen möglich – aber nur mit Einwilligung des UN-Sicherheitsrates. Wenn dieses Prinzip verletzt wird, kann das dieses Prinzip aushöhlen. Es gibt bisher keine eindeutigen Beweise dafür, wer in Syrien was wozu angewendet hat. Auf Grund dieser ungesicherten Basis an Informationen einen militärischen Schlag zu führen, ist eine Aggression. 

           Hier der Originaltext und seine Übersetzung durch mich: „Любые другие поводы, способы, которые оправдывали бы применение силы в отношении независимого и суверенного государства, недопустимы и их нельзя квалифицировать иначе как агрессию". – „Beliebige andere Anlässe, Verfahren, welche die Anwendung von Gewalt in Bezug auf einen unabhängigen Staat scheinbar rechtfertigen, sind unzulässig und (die Gewaltanwendung) kann nicht anders denn als Aggression qualifiziert werden.“ Gleichzeitig schloss Putin nicht aus, dass Russlands politische Führung ihre Haltung überdenkt, wenn die geforderten eindeutigen Beweise vorgelegt werden.

           Auf die Frage nach dem Verhältnis USA – Russland sagte der russische Präsident, dass sie sich im Rahmen aktiver Arbeitskontakte befinden und scheinbare Verärgerungen in einzelnen Bereichen der US-amerikanischen Administration für ihn kein Grund zur Besorgnis ist. Er empfehle der amerikanischen Seite, an Stelle ärgerlicher Kommentare lieber mit russischen Diplomaten gemeinsame Lösungen auszuarbeiten. 

           Auf die Frage, wie Russland sich im Falle amerikanischer militärischer Einmischung durch seine Luftwaffe verhalten wird, antwortete er für mich absolut staatsmännisch: „Wir werden nach der gegebenen Situation entscheiden. Voraussagen empfinde ich als politisch unseriös.“ (Kein Zitat – sinngemäß exakt). 

           Er hoffe auf ein sachliches Gespräch mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen im Rahmen des Summits der Zwanzig in Sankt Petersburg, mit dem er bisher auch immer sehr zufriedenstellende Unterhaltungen gehabt hätte. Er charakterisierte Präsident Obama als interessanten, informierten und vielseitigen Gesprächspartner. 

           Wer erwartet hätte, dass sich Wladimir Wladimirowitsch in ähnlicher Weise äußern könnte wie der USA-Präsident (s. Post „Oberlehrer Obama), hat sich getäuscht. 

           Wahrscheinlich kennt Präsident Putin die beiden Spruchweisheiten: „Die beste Art, sich an jemandem zu rächen, ist die, nicht Gleiches mit Gleichem zu vergelten.“ und „Nachsicht ist ein Teil der Gerechtigkeit.“ 

           Weil ich schon lange verfolge, wie umfassend Putin gebildet ist, kann ich ihm auch für dieses Interwiev meine Hochachtung nicht versagen. 

           Auch dafür, dass er angesichts des verringerten Wirtschaftswachstums ankündigte, dass die russische Regierung einen Plan ausarbeite zum "sparsameren Leben", damit "wir besser, weil zuversichtlicher unsere Ziele verfolgen können", hat er meine Zustimmung. Vor allem glaube ich daran, dass davon nur ganz bestimmte Ausgaben betroffen sein werden, welche sich nur indirekt auf den Lebensstandard der Bevölkerung auswirken. 


Bleiben Sie recht gesund! 


Ihr 


Siegfried Newiger






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