Am 14. Oktober wurde
in der Ukraine der „Tag des Vaterlandsverteidigers“ begangen. Also ein Tag der
Soldaten und Offiziere der Armee. An diesem Tag wurde die am Vorabend erfolgte Gründung
einer neuen Partei bekanntgegeben. Auf Basis der Bürgerbewegung des Freiwilligen-Regiments
„Asow“ ist die Partei „Bürgerkorps“ auf der politischen Bühne erschienen. Ihr
Leiter ist der ehemalige Kommandeur des zuerst als Bataillon aufgestellten Truppenteiles
Andreij Biletzki. Er war bislang unabhängiger Abgeordneter der Rada. Die Partei
versteht sich als nationalistisch. Mich beunruhigt, dass sie dem „Rechten
Sektor“ zugewandt ist.
Am selbigen Tag wurde
in der Sendung „Schuster life“ von einem der Redner eine sehr interessante
Formulierung gebraucht. Sinngemäß: „Wenn sich die Sorge der staatlichen Macht
um unsere Armee nicht grundlegend bessert, darf sich niemand wundern, wenn
diese von der Front abzieht und in der Bankowskaja-Straße erscheint.“ (im Regierungsviertel)
In einer anderen
Sendung sagte ein Teilnehmer (wieder sinngerecht): „Unsere Jungen sterben an
der Ostfront. Wir aber reden von antiterroristischen Aktionen. Da hat die Armee
nichts verloren. Sollen das Sicherheitsdienst und Nationalgarde lösen. Oder wir
erklären, dass dort ein Krieg tobt.“ Andererseits ist das
Verteidigungsbewusstsein der Ukrainer eindeutig gestiegen.
Die dritte Sendung erstaunte
mich mit eindeutiger Meinungsäußerung: von allen Befragten sagten nur 22 %,
dass sie sich noch dafür interessieren, 78 % sind es müde – da ging es um die Einbindung
der Ukraine in die EU. Die anfänglich gestellte Frage, ob man noch mit
Herzklopfen auf eine positive Entscheidung warte, wurde nach kurzer Zeit
verändert – ob man noch interessiert sei.
Einige Leute haben
diese „Einheit“ schon hergestellt. Ich sah ein Autokennzeichen mit der blauen
Farbe und dem Sternenkranz darauf, darunter die ukrainische Staatsflagge und
rechts davon auf weiß die normale Autonummer. Als ich meiner Frau davon verwundert
berichtete, sagte sie: „Was hast du nur? Wenn ich in unserer Zulassungsstelle
eine solche Nummer beantragen würde, bekämen auch wir die für unser Fahrzeug.“ Es
gibt also Einrichtungen, die nach meiner Auffassung gesetzwidrige Handlungen
ungeahndet begehen können…
Nun etwas, das aus
dem Zusammenhang gerissen scheint. Als ich in Odessa zufällig in einem kleinen
Laden eine einzelne Flasche mit Rapsöl sah, kam ich nicht auf die Idee, diese
zu kaufen. Später, erneut in Bila Tserkva, habe ich selbst in bedeutenden
Lebenmittelgeschäften trotz konzentrierten Suchens keine Spur dieses für die
Gesundheit wesentlich günstigeren Öl als Sonnenblumen- oder gar Olivenöl gefunden.
Wen das interessiert – unter https://www.test.de/Rapsoel-Mustergueltig-1121113-2121113/
kann jeder nachlesen. Der angebaute Raps – die gelbblühenden Felder und der
angebotene Rapshonig beweisen seine Existenz – geht offensichtlich in die Produktion von
Biobenzin. Dabei könnte das Öl helfen, Kreislauferkrankungen umfangreich und wirkungsvoll
vorzubeugen.
Mein Tele-Freund
Vadim Rabinovich war gestern Abend wieder da. Zwei der von ihm beleuchteten
Probleme haben mich besonders bewegt. Seine Einschätzung zum Gouverneur von
Odessa, Herrn Saakaschwili. In der Lesart von Rabinovich etwa so: „Saakaschwili
war in seiner Heimat. Offensichtlich in Erwartung seines Wahlsieges. Nun hat er
dort mit 27 % eine Niederlage erlitten. Flugs kehrt er zurück nach Odessa in
der Hoffnung, bei uns Premier zu werden. Was hat er bisher für Odessa gebracht?
Er wird hier kein Premier werden. Warum soll unser Volk ihm das Vertrauen
schenken, das ihm seine eigenen Leute verweigern?“ Die anderen netten
Bemerkungen übergehe ich…
Das zweite Problem:
„Rentner haben es hier so schon extrem schwer. Nun soll ein Gesetz greifen, dass
nicht nur das Rentenalter auf 63 Jahre hochsetzt. Sondern jeder, der nicht mindestens
15 Jahre in die Sozialversicherung einzahlen konnte, bekommt nicht einmal die Grundrente.
Das ist ökonomischer Totschlag des ukrainischen Volkes.“
Bleiben Sie recht
gesund!
Ihr
Siegfried Newiger
P. S.
Vergessen: eine Frage in der Sendung war "Was können wir von den Präsidentschaftswahlen in den USA erwarten?" Knapp die Antwort: "Für die Ukraine nichts Besonderes - wer auch immer gewinnt. Der amerikanische Präsident hat die Interessen der Bürger seines Landes zu vertreten. Das macht er kompromisslos. Wir, sie sollen das von ukrainischen Politikern verlangen, dass sie unsere Interessen vertreten."
P. S.
Vergessen: eine Frage in der Sendung war "Was können wir von den Präsidentschaftswahlen in den USA erwarten?" Knapp die Antwort: "Für die Ukraine nichts Besonderes - wer auch immer gewinnt. Der amerikanische Präsident hat die Interessen der Bürger seines Landes zu vertreten. Das macht er kompromisslos. Wir, sie sollen das von ukrainischen Politikern verlangen, dass sie unsere Interessen vertreten."
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