Hier ist es nötig, mich zu
bedanken. Bei Albrecht Müller, einem der Herausgeber des von mir eben erst
entdeckten, für mich echt eindrucksvollen, sehr empfehlenswerten Blogs
NachDenkSeiten.de, dessen besonders klare Analyse zum vorbereitenden politischen Anteil
der EU am Maidan in Kiew und dem finanziellen der USA mit allen Folgen daraus
mich überzeugte. Sie wurde mir von einem gutmeinenden Absender ohne Hinweis auf die Quelle zugeschickt. Ich habe Teile daraus im Post „Krimkrieg 160 Jahre später?“ genutzt.
Danach
möchte ich hier Peter Scholl-Latour nachträglich zu seinem 90-sten Geburtstag
gratulieren. Gern würde ich mindestens bis zu seinem 100-sten Geburtstag und
später das lesen, was er aus exzellenter Kenntnis der Umstände in seine
hochinteressanten Bücher schreibt.
Empfehle daher jedem, der klar sehen will,
sein vorerst letztes von mir gekauftes Buch „Die Welt aus den Fugen“ –
Betrachtungen zu den Wirren der Gegenwart.
Ein wenig zu fehlender Anerkennung.
Für mich. Die genannten Herren bestätigen eine Sentenz des von mir ebenfalls
verehrten Walther Rathenau:
„Demokratie ist die Volksherrschaft nur in den
Händen eines politischen Volkes, in den Händen eines unerzogenen und
unpolitischen Volkes ist sie Vereinsmeierei und kleinbürgerlicher
Stammtischkram.“
Nun besuchen weder meine Ehefrau noch der Stiefsohn
Stammtische – aber in unserer hausmacherpolitischen Diskussion sind sie in
2/3-Mehrheit.
Meine Überlegungen haben nicht die Durchschlagskraft. Denn sie beide
sind „mit dem Herzen dabei“ – ich für sie scheinbar nur mit dem Verstand.
Als
ich vor einigen Tagen über Skype einem ukrainischen Bekannten erläuterte, dass
nicht der von mir nie gelobte Präsident Janukowitsch allein den Verfall der
ukrainischen Armee verschuldete, sondern das schon unter Herrn Justshenko
fortgesetzt wurde, was Präsident Kutschma mangels ökonomischen Aufschwungs auch
nicht konnte – da gab es individuellen Terror.
Ich holte dann meinen Post „Ein Oberkommandierender
packt aus“ vom 12.08.2012 aus diesem Blog auf den Bildschirm und konnte beweisen, dass ich
keine antiukrainische Propaganda betrieb. Sondern die militärpolitische
Situation auch früher schon immer beobachtet habe. Was soll ein Offizier im
Ruhestand auch sonst tun? Besser, als sich von den Massenmedien (Fernsehen)
ständig berieseln und zielgerichtet verdummen zu lassen.
Mit den Angaben konnte ich auch zeigen, wieso
gegenwärtig nicht selten darum gebeten wird, eine bestimmte Telefonnummer per Handy zu
wählen, damit der eigene Operator 5 Hrywna für die ukrainische Armee vom Kundenkonto
überweisen kann.
Denn in der Werchowna Rada ist der desolate materielle Zustand
der ukrainischen Streitkräfte gleich nach Neubildung der gegenwärtigen
Regierung eindeutig geschildert worden.
Dass inzwischen die Auszahlungen auf
Geldkarten an Automaten auf 500 Hrywna (rund 35 €) begrenzt wurden, wunderte
meine Beiden ebenfalls. Ich habe sie gebeten, doch das von dem
Interimspräsidenten Turtshinow und Ministerpräsidenten Jazenjuk vor dem
Parlament Gesagte, von ihnen beiden gehörte ernst zu nehmen. Dass noch weitere,
einschneidende soziale Maßnahmen folgen werden.
Ein mir bekannter deutscher Unternehmer
formulierte: „Janukowitsch war doch politisch ungeschickt. Mit dem von Moskau
gewährten Kredit von 15 Milliarden US-$ und den dazu noch von den Chinesen
bewilligten Milliarden, dazu den stark gesenkten Gaspreis, hätte ich ohne die
Restriktionen des Weltwirtschaftsfonds einen Ruck durch die ukrainische
Wirtschaft gejagt, dass sich andere nur wundern würden.“
Das ist nun
Vergangenheit. Denn vor wenigen Minuten hat Präsident Putin in Moskau mit den Amtsträgern
der für ihn autonomen Krim den Vertrag über deren Angliederung an Russland nach
dem hier von Kiew für ungültig erklärten Referendum unterschrieben.
Militärisch kann die Ukraine diesen Vorgang gegenwärtig kaum rückgängig machen.
Ob die USA, Großbritannien und die EU das bei allem Wollen ökonomisch absichern können, ist sehr
unwahrscheinlich.
Hier erlaube ich mir darauf hinzuweisen, dass als erstes von
Russland der Vorschlag kam, sich zur Lösung der Probleme gemeinsam zu treffen –
Ukraine, EU und Russland. Abgelehnt von der EU. Nur ein entweder EU – oder Zollunion
angeboten. Das wird im Weiteren sehr schwierig, diese politische Unterlassung
auszubügeln.
Bleiben Sie recht gesund!
Ihr
Siegfried Newiger
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