Zum Grund der "Enthaltsamkeit" kann wer will etwas unter "Erlebnis Leben.com" lesen.
Weil ich seit Mitte
August 2015 nicht in der Ukraine war, kann ich die aktuelle Situation im Lande nur
bedingt einschätzen. Die Dinge dort werden hier in Deutschland eigentlich nur
am Rande behandelt. Denn das eigene Hemd „Flüchtlinge“ ist näher als der ukrainische
Schal. Nur sollte nicht vergessen werden, dass selbst in dem osteuropäischen
Land etwa 1,4 Millionen Personen auf der Flucht sind. Selbst wenn sie schon
größtenteils mehr oder weniger notdürftig untergebracht sind – auch sie blicken
teilweise nach Westen. In zweierlei Hoffnung: auf wesentlich wirksamere Hilfe
sowohl als auf Einreise.
Wenn sie es überhaupt mitbekommen haben, dass die fünf
deutschen "Eurofigther" im estnischen Ämaari bei jedem Alarm mit voller
Bewaffnung starten, juckt sie diese Art der Hilfestellung gegen Russland wenig.
Auch wenn der deutsche Luftwaffeninspekteur Müllner meint, dass diese volle
Kampfausrüstung mit schwerer Bewaffnung für die Moral der Truppe wichtig sei. Die
geflohenen Ukrainer haben von dieser nach meiner Auffassung unnötigen Geste gegenüber
Russland direkt nichts. So, wie mir im Januar/Februar 1945 auf der Flucht vor
der Ostfront alles andere egal war außer Essen für uns und ein warmes
Nachtlager. Deshalb kann ich arabische Muslime und ukrainische orthodoxe
Christen in ihren Bestrebungen voll verstehen. Selbst wenn einige darunter
sind, deren Ziele ganz anders bewertet werden müssen.
Die langwierigen Gespräche der drei
Außenminister Steinmeier, Lawrow und Klimkin in Berlin am 13. September
beweisen andererseits, dass deutsche Politiker aktiv um die Beilegung des
Konflikts im Donezbecken bemüht sind. Positiv ist, dass seit etwa zwei Wochen
die Waffenruhe entsprechend dem Minsker Abkommen erstmalig relativ dauerhaft
eingehalten wurde.
Die Handlungen der Krim-Tataren, ihre gemeinsame Blockade
von aus Russland eintreffenden Lebensmitteltransporten an dem Zugang zur Krim,
einem regelrechten „Flaschenhals“, um gegen die Menschenrechtsverletzungen Russlands
gegenüber dieser nationalen Minderheit zu protestieren, finden immer mehr Unterstützung
auch auf der Halbinsel, wie ich von vertrauenswürdigen Gewährsleuten erfuhr. Auch
wenn damit eine Verschlechterung der Versorgung verbunden ist.
Diese Aktion
wird gewiss eine Winzigkeit an der Position Präsident Putins vor der UNO am
28.09.2015 nagen.
Zuletzt ein Strich im Geschehen. Wenn Sie Russisch verstehen,
können Sie das folgende Video gewiss direkt auswerten. https://www.youtube.com/watch?v=-KAdvHFwiqA
Für mich ist es im Kontext mit einer Twitter-Bemerkung
des amtierenden Ministerpräsidenten Jazenjuk verständlich. Er fordert in ihr
die Änderung des bestehenden Systems. Im Video ist der Gouverneur von Odessa,
Michail Saakaschwili, etwas direkter. Er meint, dass der mit seinen Reformen
gescheiterte Pan Jazenjuk von seinem Posten abberufen werden sollte. In diesem
Zusammenhang mehren sich die Stimmen, welche die Berufung eben des Herrn
Saakaschwili in diese Funktion sehr deutlich befürworten.
Wir werden sehen.
Bleiben Sie recht gesund!
Ihr
Siegfried Newiger
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