Mittwoch, 12. Februar 2014

51. Bundesstaat der USA?


          Dieser Post kann mir Ärger sogar bei gutwilligen Lesern machen. Aber langsam verliere ich die Geduld. Weil die Zerrereien nicht gut für die UkrainerInnen sind!
         Nachdem Vitali Klitschko einen Rückzieher machte, gibt es natürlich Diskussionsstoff. Erst war von einer Herausforderung zur freien Debatte mit Präsident Janukowitsch die Rede. Habe ich selbst gesehen, gehört und verstanden – so viel Ukrainisch bringe ich schon. Als der wider Erwarten zusagte, ging Vitalij in die zweite Runde: nur mit der Privatperson Janukowitsch würde er reden. Nach dessen Rücktritt als Präsident. Wozu mit einem machtlosen Politiker diskutieren? Leuchtet mir nicht ein – und anderen auch nicht. Seit wann kämpft Klitschko gegen Leichtgewichte?
          Nun aber zur Überschrift zurück. Ein sehr humorvoller Ukrainer bot mir eine Variante des alten Witzes an: die Ukraine erklärt Deutschland sofort den Krieg und ergibt sich am nächsten Tag kampflos unter Abtretung des gesamten Staatsgebietes an eben diesen Gegner. Nur diesmal wie gesagt in einer Variante.

           Wenn sich jetzt schon  zwei nicht unbekannte US-amerikanische Politiker (Assistant Secretary of State, Abteilungsleiter im Außenministerium der USA  Victoria Nuland und der US-Botschafter in der Ukraine Geoffrey R. Pyatt) sehr unverblümt darüber austauschen, dass Herr Jazenjuk wegen seiner ökonomischen Kompetenz als Regierungschef der Ukraine in Frage käme, Vitalij Klitschko aber in der Regierung keine Position besetzen sollte – dann sieht das aus, als ob die Rede von dem 51. Bundesstaat der USA wäre (s. Internet, auf Wikipedia zu Nuland auch zu finden).
    Denn 1912 kam New Mexiko zu diesem Staatenkonglomerat, 1959 Alaska und Hawai. Wer will, kann googlen. Weil aber die Ukraine angeblich danach strebt, nach westlichem Muster zu leben – und was ist westlicher als die USA – könnte sie doch wie das entfernte (militärisch unterworfene) Hawai den Antrag stellen, Bundesstaat der USA zu werden. Direkt und ohne Umwege.
        Mein Gesprächspartner wies darauf hin, dass das staatliche Autokennzeichen der Ukraine „UA“ ist, in den Kürzeln für US-amerikanische Bundesstaaten noch nicht besetzt. Sachlich fehlt nur Geld – es könnte also einfach durch ein „U$A“ dokumentiert werden, dass die Ukraine sich an den Staatsschulden der USA aktiv beteiligt. Dann wären weder Kredite von Russland noch von der EU nötig.
     Die sehr verschiedenen Wünsche der sehr unterschiedlichen Ukrainer nach Unabhängigkeit werden durch die Verfassung der USA auch garantiert. Jeder Bundesstaat hat ein eigenes politisches System, eine eigene Verfassung, einen direkt gewählten Gouverneur…
       Dass die USA andererseits den höchsten Anteil einsitzender Häftlinge aufweist, bezogen auf die Gesamtbevölkerung, lässt sich bei der allgemeinen Freiheit sicher übersehen.
          Da sich Madam Nuland gegenüber der EU auch noch nicht besonders salonfähig – eher saloongerecht – ausgedrückt hatte, dürfte von ihr und ihresgleichen einem Antrag der Ukraine wohl Hilfe gewährt werden.
          Die EU andererseits könnte nun den Wünschen von Herrn Klitschko und vor allem vom Gouverneurskandidaten Jazenjuk etwas unterkühlt begegnen.
            Vor allem, wenn sich in der Ukraine der folgende Witz herumspricht. Er ist aktuell in dem Zusammenhang, da in einigen noch immer nur assoziierten Balkanstaaten der Unwille einer zunehmend verarmenden Bevölkerung  sich intensiver ausweitet. 
         „Vetter, was ist denn Assoziation?“ „Kann ich dir am besten am Sex erklären. Mitglied ist drin, Assoziation baumelt draußen umher.“
           Wie es hier heißt: aus dem Lied kannst du kein Wort entfernen.

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger






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