Samstag, 12. Oktober 2013

Wieder Putin?

          In meinem Post „Fliegerhelm“ habe ich meine Meinung zu Wladimir Wladimirowitsch schon gesagt. Ob das, was in westeuropäischen Hauptstädten in der Sprayerszene ablief, ein Abklatsch oder gelenkte Bestellung war, kann ich nur rätseln. Denn die Texte für den „Vater der Einigung in der syrischen Frage“ waren einander sehr ähnlich. Allerdings haben künstlerisch veranlagte Personen nicht selten eine feine Witterung für echte Vorgänge. 
    Dann gab es die Meldung von einer erneuten Eheschließung Putins in den "gelben" russischen Massenmedien. Anlass dafür die war die zeitweilige Abriegelung einer russischen Klosterkirche. 
       Der Pressesekretär des Präsidenten, von den Journalisten nach einer solchen Zeremonie befragt, konnte keine Auskunft geben. Ihn würden die persönlichen Angelegenheiten seines Chefs nicht sehr interessieren – schließlich sei der ein eigenständiger Mann. Außerdem arbeite Putin dermaßen intensiv, dass er, der Pressesekretär, sich frage, woher beim Präsidenten die Zeit für familiäre Beziehungen herkommen sollte. 
           Danach kam das Summit der  APEC auf Bali. Dass der indonesische Ministerpräsident per Gitarre das von Staatschefs und Diplomaten gesungene „Happy Birthday“ für Wladimir Putin begleitete, ist eine Seite des Vorgangs. 

      Im Internet unter http://youtu.be/Z2FfF1aOSYY zu finden. 

          Später hat Wladimir Wladimirowitsch auf dieser Tagung einige Gedanken zur wirtschaftlichen Situation in der Welt geäußert, welche seine und seiner Mannschaft wirtschaftspolitische Ideen deutlich machten und auch entsprechende Vorstellungen zur Stabilisierung bzw. genauer zur Ankurbelung der Weltwirtschaft.
           Für mich waren  alle jene Passagen wesentlicher, die mit meinem Post „Oberlehrer Obama“ auf diesem Blog zusammenhängen. Denn Präsident Putin gab keine Schelte zurück – was er hätte tun können. Seine Bemerkung dazu, weshalb Präsident Obama nicht auf der Tagung dabei war, obwohl dies geplant wurde, war äußerst sachlich und korrekt. Sinngemäß: „Für das Fehlen des amerikanischen Präsidenten hier habe ich volles Verständnis. Ich wäre auch nicht gekommen, würden in unserem Land solche innenpolitischen Probleme bestehen.“ Alles. Politisch und menschlich integer. 

           Schließlich noch eine Wertung eines Politikers, vor dem ich besondere Hochachtung habe – Jewgenij Maximowitsch Primakow, ein exzellenter Kenner aller mit den arabischen und anderen östlichen Ländern verbundenen Fragen. Er hat für mich erstmals besonders deutlich gemacht, welche wesentliche Rolle Wladimir Putin mit seinen Bemühungen um eine friedliche Lösung der syrischen Problematik gespielt hat, welche weit über das gewöhnliche Verständnis hinaus geht. 
       In einem Fernseh-Interwiev sagte er dem Reporter sinngemäß: „Verstehen sie bitte, dass diese konsequente politische Haltung Putins den weiteren Bestand der UNO gesichert hat. Schon die militärischen Handlungen im ehemaligen Jugoslawien und in Libyen waren nicht im Einklang mit dem UNO-Reglement. Ein erneuter militärischer Einsatz der USA, dazu im Alleingang und gegen die erklärte Meinung von ständigen Mitgliedern des Sicherheitsrates, hätte die Grundlagen für das Bestehen der UNO endgültig zerstört.“ 

    Es gibt für mich hier allen Grund, Wladimir Wladimirowitsch Putin auf diese Weise nachträglich zum Geburtstag zu gratulieren! 

Bleiben Sie alle recht gesund! 

Ihr 

Siegfried Newiger





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