Aus dem Post „Verkehrssünder
Priester“ auf diesem Blog habe ich die folgenden Absätze als Eingangsteil zu
diesem Post wiederholt.
Am 6. Januar 2012 war
in Odessa ein „Väterchen“ (batjuschka) im Talar mit einem 500-er Mercedes
schuldhaft Verursacher eines ernsthaften Verkehrsunfalls. Seine Begründung für
die überhöhte Geschwindigkeit einschließlich Nichtbeachtung der
Vorfahrtsregeln: er habe sich zum Gottesdienst beeilen müssen. Gewissermaßen:
der HERR hat eindringlich gerufen…
Um die Mittagszeit
des 8. Februar 2012 fiel den Posten der Verkehrspolizei in einer der
meistbefahrenen Straße Kiews ein Jeep auf, der entgegen den
Straßenverkehrsregeln durch die Gegend gesteuert wurde. Hinter dem Lenkrad ein
stark angetrunkener Priester der ukrainisch-orthodoxen Kirche. Mehr als eine
Stunde dauerte es, bis „Väterchen“ sich ruhig verhielt. Zuerst stürzte er sich
auf die uniformierten Ordnungshüter, riss Schulterklappen und Kennungszeichen
ab, danach wendete er sich deren Technik zu, traktierte mit Hieben das
Streifenfahrzeug und sogar ein Linientaxi.
Zur eigenen
Sicherheit schloss sich „Herr Vater“ anschließend im eigenen Fahrzeug ein,
unterhielt sich mit Journalisten, segnete die „geehrten Zuschauer“ und setzte
dazu: „Ein Priester ist überall ein Priester. Mir scheint, dies ist mein bester
Augenblick.“ Vielleicht meinte er den riesigen Stau, welchen er verursacht
hatte… Die Leute darin verfluchten ihn eher, als zum Gebet niederzuknien…
Auf die
Forderungen, sich einem Alkoholtest zu unterziehen, reagierte er vor Zeugen
negativ. Ein Protokoll wurde erstellt, er gab seinen Führerschein ab,
verweigerte die Annahme eines zeitweiligen Dokuments. Der Pajero wurde von
einer „Vertrauensperson“ auf das Gelände des Kiewer Höhlenklostern gefahren.
Bei diesen
Einzelheiten aus 2012 lasse ich es.
Die üblen Beispiele
aus der Vergangenheit haben ihre Auswirkungen bei den Gläubigen und auch beim „Restvolk“.
Vor allem, wenn ein Erzbischof (Archeepiskop auf Russisch) der
ukrainisch-orthodoxen Kirche aus der Westukraine dem Ganzen im November 2016 eine
sündige Krone aufsetzt.
Er vergnügte sich –
ohne Talar, versteht sich – in einem Tanzlokal. Das später veröffentlichte
Video zeigte unter anderem, wie er seine Tanzpartnerin an deren rückwärtigen Rundungen
in die Höhe hob. Kurze Zeit später zettelte Hochwürden unter Alkoholeinfluss eine
Schlägerei an – ebenfalls im Fernsehen auf Video gezeigt. Am nächsten Tag von den
Reportern des Kanals „zik“ befragt, sagte der im Talar sehr würdevoll wirkende
Oberpriester, er sei nicht in der Tanzbar gewesen. Mit den Videoaufnahmen konfrontiert,
musste er seine Lüge unter Beweisdruck gestehen.
Die öffentliche
Reaktion höherer Kirchenvertreter: der Erzbischof (Sünder) wird, um zu büßen
und zu beten, in ein Kloster der Region geschickt. Die Einzelheiten der
Reportage des Senders „zik“ lasse ich weg. Weil das Ergebnis wichtig ist. In keinem
der unter besonderen Schwierigkeiten bei Winterwetter besuchten Klöster war der
bischöfliche Hirte je aufgetaucht. Die endgültige Erkenntnis – mit Bildmaterial
unterlegt: seine Sündlichkeit sind zu Hause. Das teure Auto steht vor der Tür.
Ist der „Verbannungsbeschluss“
eine Lüge der Kirchenoberen? Oder ist das nur blanker Ungehorsam eines
überheblichen Gottesdieners? Für die einfachen Menschen, welche ihre
Kirchenväter als ideelle Stütze sehen möchten, sind das extrem schlechte Vorbilder.
Die Slawen sagen selbst: „Ein Löffel Teer verdirbt ein Fass voll Honig.“ Und eine
sehr alte pädagogische Weisheit heißt: „Beispiele erziehen mehr als Worte.“
In der Ukraine, wo
sich die Probleme häufen, das Volk der Staatsmacht nicht mehr glaubt, geht mit der
immer deutlicher werdenden Bereicherungssucht der meisten gewählten
Volksvertreter in unterschiedlichen Entscheidungsebenen und geschilderter Missachtung
weltlicher und kirchlicher Vorschriften durch Priester der moralische Verfall weiter.
Bleiben Sie recht
gesund!
Ihr
Siegfried Newiger
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